Click here for English text. Die Idee der Elektromobilität fasziniert die Menschheit seit 1888. In diesem Jahr wurde in Deutschland das erste Elektroauto von Andreas Flocken entwickelt. Die Schlagwörter E-Auto und CO2-Sparen sind 2021 in aller Munde. Über kurz oder lang wird das Thema E-Mobilität Einzug in unser aller Leben halten. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt umzusteigen? Bietet Deutschland bereits die Infrastruktur, dass sich die Anschaffung eines batteriebetriebenen Autos für einen normalen Menschen lohnt und wird damit wirklich die Umwelt unterstützt?

Es gibt tagtäglich viele neue Berichte über E-Mobilität, BAREWAYS möchte diese in einer dreiteiligen Serie zusammenfassen und die wichtigsten Fragen beantworten. 

Teil 1:

1. Welches E-Auto ist das richtige für mich?

2. Welche Förderung gibt es aktuell und wie kann sie beantragt werden?

  • Rechenmodell neues E-Auto
  • Rechenmodell gebrauchtes E-Auto
  • Steuervorteile für Elektroautos

3. Welche Autos bis 40.000 € sind 2021 auf dem Markt 

  • Welche E-Autos haben einen Allradantrieb?

Teil 2:

4. Wie ist hoch ist die Reichweite eines E-Autos?

  • Wie hoch ist die tatsächliche Reichweite?
  • Wie verändert sich die Reichweite?
  • Tricks zum Ausweiten der Reichweite

5. Wie funktioniert das mit dem Aufladen?

  • Gibt es genug Ladestationen? Wie sieht die Planung und Infrastruktur in Deutschland aus? 
  • Wie lange dauert es, ein E-Auto aufzuladen?
  • Wie viel kostet das Aufladen?
  • Sollte ein E-Auto an einer normalen Steckdose aufgeladen werden?
  • Kann ein E-Auto an einer CEE-Steckdose (Starkstrom) aufgeladen werden?
  • Was ist eine Wallbox? 
  • Welche Wallbox für welches Auto?
  • Welche Kosten entstehen und welche Förderung gibt es für eine Wallbox?
  • Worauf sollte bei der Anschaffung einer Wallbox geachtet werden?
  • Kann ich als Mieter und Wohnungseigentümer eine Wallbox einbauen lassen?

Teil 3:

6. Lohnt sich der Umstieg auf ein Elektroauto?

7. Unterstütze ich die Umwelt wirklich, wenn ich von einem Verbrenner auf ein batteriebetriebenes Auto wechsle?

  • Können alte Akkus aus E-Autos recycelt werden?

8. Worauf sollte ich bei der Anschaffung eines E-Autos achten?

Angesichts vieler verschiedener Aussagen rund um Elektrofahrzeuge ist es wichtig, dass Autofahrer die vollständigen Fakten kennen, bevor sie den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug ausschließen. 

Viele Menschen sagen: „E-Autos sind nur etwas für Leute mit Geld“ oder „Ich möchte spontan verreisen und brauche ein Auto, das lange, ohne Wartezeit, fährt“. Viele stresst auch der Gedanke, keine Ladesäule zu finden und im Nirgendwo stehenzubleiben. Manche fragen sich auch, ob es auch E-Autos ohne Gangschaltung gibt. Die Antwort: E-Autos sind nur ohne Gangschaltung erhältlich.

  1. Welches E-Auto ist das richtige für mich?

Ein Auto mit der höchsten Reichweite ist nicht mehr das wichtigste Kriterium. Inzwischen bieten auch Autos mit kleineren Batterien eine durchschnittliche reale Reichweite von ca. 300 km. 

Jeder sollte sich die Frage stellen, brauche ich wirklich die größte Batterie, um gleichzeitig die beste Reichweite zu haben? Eine größere Batterie bedeutet auch gleichzeitig einen höheren Energieverbrauch beim Fahren. 

Allerdings stehen auf der anderen Seite auch die Vorteile einer größeren Batterie. Diese können in der Regel schneller wieder aufgeladen werden, haben eine höhere Lebensdauer und bieten eine bessere Flexibilität bei weiteren Strecken.

Die längere Lebensdauer einer größeren Batterie resultiert daraus, dass diese für die gleiche Laufleistung weniger Ladezyklen braucht. Das heißt: Sie altert weniger schnell als eine kleine Batterie. Beispiel: Nach 200.000 Kilometern Laufleistung hat ein Elektroauto mit 200 Kilometern Reichweite bereits mindestens 1000 Ladezyklen durchlaufen, ein Elektroauto mit größerer Batterie und 300 Kilometern Reichweite nur 670 Ladezyklen. 

Da eine Batterie mit dem Alter an Kapazität verliert, bietet eine größere Batterie mehr Reichweitenpuffer an: Die über die Jahre der Nutzung nachlassende Reichweite fällt bei einer großen Batterie nicht so stark ins Gewicht wie bei einer kleinen.

In diesem Zusammenhang ist es gut zu wissen, dass Hersteller inzwischen bis zu 8 Jahre Garantie auf Batterien geben. Die Mindestgrenze wird von den Herstellern für fast alle Elektromodelle bei 70 Prozent nach acht Betriebsjahren oder 160.000 km gesetzt, wenn sich an die Nutzungsregeln gehalten wird.

Jeder Käufer sollte sich vorher im Klaren darüber sein, was er für ein Ziel mit dem Auto verfolgt. Entscheidend für die richtige Kaufentscheidung kann zum Beispiel sein, ob das Elektroauto das einzige Auto im Haushalt ist oder ob es mehrere Fahrzeuge gibt. Wer oft Strecken von 250 Kilometern und mehr am Stück fahren möchte und für diese Fälle nicht auf ein Verbrennerfahrzeug umsteigen kann (oder will), greift besser zu dem Modell mit der größeren Batterie – oder nimmt in Kauf, auf der Strecke zwischenladen zu müssen.

Welches E-Auto das richtige für einen selber ist, ist somit eine sehr individuelle Entscheidung. 

In Deutschland zugelassene Pkw legen im Schnitt weniger als 40 Kilometer pro Tag zurück. Viele dieser Autos kämen als Elektromodell mit einer Batterieladung pro Woche aus.

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2. Welche Förderung gibt es aktuell und wie kann sie beantragt werden?

Um die Verbreitung von Elektroautos zu fördern, gibt es vom Staat und den Herstellern Subventionen. Die sogenannte Innovationsprämie wurde bis Ende 2025 verlängert. 

Es ist vorgesehen, über diesen Zeitraum die Förderung auf den elektrischen Antrieb zu fokussieren:

  • E-Neuwagen, die nach dem 3. Juni 2020 zugelassen wurden,
  • E-Gebrauchtwagen, die erstmalig nach dem 4. November 2019 oder später zugelassen wurden und deren Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020 und bis zum 31. Dezember 2021 erfolgt. Das Gebrauchtfahrzeug darf nicht bereits durch den BAFA-Umweltbonus gefördert worden sein und darf bei der Zweitzulassung max. 15.000 km auf dem Tacho haben.

PlugIn-Hybride werden ab 2022 z.B. nur noch gefördert, wenn sie eine Mindestreichweite von 60 Kilometer und ab 2025 von mindestens 80 Kilometer aufweisen.

Die Prämie kann über die BAFA-Seite beantragt werden. Wir raten dringend vor dem Kauf eines E-Autos das Merkblatt zur Förderung zu lesen, denn es werden Nachweise benötigt, von denen man im Vorhinein schon mal gehört haben sollte. Der Herstelleranteil bleibt von der Erhöhung der Kaufprämie unberührt.

 

Fahrzeugtyp Netto-Listenpreis Basismodell Bundesanteil (verdoppelt) Herstelleranteil (netto) Gesamt (netto)
Elektroauto bis 40.000 € 6000 € 3000 € 9000 €
Elektroauto über 40.000 € bis 65.000 € 5000 € 2500 € 7500 €
Plug-In-Hybrid bis 40.000 € 4500 € 2250 € 6750 €
Plug-In-Hybrid über 40.000 € bis 65.000 € 3750 € 1875 € 5625 €

Quelle: Bafa. Es gilt der Netto-Listenpreis in Deutschland

Eine Liste mit allen förderfähigen Elektrofahrzeugen und Netto-Listenpreisen kann hier angesehen werden.

Mit der neuen Richtlinie wird beim Leasing die Höhe der Förderung abhängig von der Leasingdauer gestaffelt. Leasingverträge mit einer Laufzeit ab 23 Monaten erhalten weiterhin die volle Förderung. Bei kürzeren Vertragslaufzeiten wird die Förderung entsprechend angepasst.

Rechenmodell neues E-Auto

Stellen wir uns vor jemand möchte ein neues Elektrofahrzeugs mit einem BAFA-Listenpreis bis 40.000 Euro kaufen:

   35.000 Euro BAFA-Listenpreis
 –   3.000 Euro zu leistender Eigenanteil des Automobilherstellers
= 32.000 Euro Schwellenwert

Aus der Fahrzeugrechnung gehen die folgenden Werte hervor: 

  35.000 Euro Nettolistenpreis des Basismodells (ohne Sonderausstattung)
–  4.250 Euro Nachlass
= 30.750 Euro Nettolistenpreis abzgl. Nachlass

In diesem Beispiel liegt der Nettolistenpreis des Basismodells abzüglich Nachlass (30.750 Euro) unter dem errechneten Schwellenwert (32.000 Euro). Der Eigenanteil des Herstellers wurde somit nachweislich an den Käufer weitergegeben

Rechenmodell gebrauchtes E-Auto

Wenn jemand ein gebrauchtes E-Auto kaufen möchte, sieht die Rechnung folgendermaßen aus:

Im Fall der zweiten Zulassung entspricht die Innovationsprämie stets den Fördersätzen für Neufahrzeuge mit einem BAFA-Listenpreis von über 40.000 Euro bis maximal 65.000 Euro. Bei der zweiten Zulassung macht es im Hinblick auf die Förderhöhe demnach keinen Unterschied, ob der BAFA-Listenpreis des Basismodells unter oder über 40.000 Euro liegt.

Um den maximal förderfähigen Bruttogesamtfahrzeugpreis für junge Gebrauchtfahrzeuge zu bestimmen, werden wegen des typischen Wertverlusts auf dem Wiederverkaufsmarkt 80 Prozent des Listenpreises des Neufahrzeugs (brutto, inklusive Sonderausstattung und ohne Berücksichtigung von Preisnachlässen) angesetzt und der Bruttoherstelleranteil davon abgezogen. Der Kaufpreis des Gebrauchtfahrzeugs darf maximal diesen Schwellenwert betragen. 

Werte gemäß DAT-Gutachten oder Neufahrzeugrechnung: 

   35.000 Euro Bruttolistenpreis des Basismodells
+ 12.000 Euro Sonderausstattung (brutto)
= 47.000 Euro Bruttogesamtfahrzeugpreis

  37.600 Euro 80 % des Bruttogesamtfahrzeugpreises
–   2.975 Euro abzüglich Herstelleranteil (brutto)
(entspricht 2.500 Euro netto)
= 34.625 Euro Schwellenwert (brutto)

In diesem Beispiel beträgt der errechnete Schwellenwert 34.625 Euro. Das gebrauchte Fahrzeug wäre also ausschließlich dann förderfähig, wenn der Antragsteller maximal diesen Bruttobetrag für das Fahrzeug gezahlt hat.

Steuervorteile für Elektroautos

Und auch steuerlich werden Elektroautos gefördert: Bislang musste für batterieelektrische Fahrzeuge, die bis zum 31.12.2020 erstmals zugelassen werden, zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer gezahlt werden. Jetzt wird im Rahmen des Corona-Konjunkturprogramms die bereits geltende zehnjährige Kraftfahrzeugsteuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge bis zum 31.12.2025 gewährt und sogar bis 31.12.2030 verlängert. Nach einem Halterwechsel innerhalb dieser zehn Jahre wird dem neuen Fahrzeughalter die Steuerbefreiung für den dann noch verbleibenden Zeitraum gewährt.

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Picture: Hyundai

 3. Welche Autos bis 40.000 € sind 2021 auf dem Markt? 

Wie bereits weiter oben erwähnt gibt es eine gute Übersicht aller förderfähigen Elektroautos.

2021 werden rund 20 neue Modelle auf den Markt gebracht. Schaut man auf die großen Automobilhersteller ändert sich beim Angebot von elektrisch angetriebenen Kleinwagen im Jahr 2021 wenig. Zwar arbeitet Volkswagen an einem kleinen VW ID.2, aber der ist wohl nicht vor 2023 erhältlich. Einzig Renault wagt sich 2021 mit einem Mini-SUV, dem Dacia Spring Electric, auf den Markt. Der Clou: Nach Abzug der Förderung kostet der Wagen nur noch etwa 10.000 Euro. Mit einer Akkufüllung soll er über 200 Kilometer weit fahren. Das klingt nach einem super Angebot, allerdings gibt die CSS Ladung nur bis zu 30 KW her, dass bedeutet, dass die Schnellladezeit von 17 auf 136 km ca. 1 Stunde beträgt. Wenn dieses Auto als Zweitfahrzeug genutzt und an der heimischen Wallbox aufgeladen wird, ist es eine perfekte Alternative zum herkömmlichen Zweitwagen. 

Die wohl ungewöhnlichste Neuheit eines Großserienherstellers ist der Citroën Ami. Der Elektro-Floh bietet auf 2,41 Meter Länge und 1,39 Meter Breite Platz für lediglich zwei Personen und bringt eine elektrische Reichweite von 75 Kilometern mit. Sein Einsatzgebiet ist jedoch stark beschränkt, denn das Wägelchen fährt maximal 45 km/h schnell. Dafür kostet es aber auch nur 6.900 Euro (Preis in Frankreich) und darf schon von Jugendlichen mit Führerschein der Klasse AM gefahren werden. Der Marktstart in Deutschland wird zum Frühlingsbeginn 2021 erwartet und ist eine tolle alternative für einen Roller. 

Ansonsten wird die Mittelklasse klar von neuen Modellen aus dem VW-Konzern dominiert. Während man den Škoda Enyaq schon eine ganze Weile konfigurieren und bestellen kann, lässt der Audi Q4 e-tron wohl noch bis zum Jahresende auf sich warten. Etwas früher ist mit dem Cupra El Born zu rechnen

Sehr interessant ist die 800-Volt-Technologie, die Hyundai und Kia in der Mittelklasse anbieten, anstatt der üblichen 400 Volt. Vorreiter dieser Architektur ist Porsche mit dem Taycan, ein Elektrosportwagen der Oberklasse für einen Kaufpreis von (je nach Version) bis weit über 100.000 Euro. Nun setzt Hyundai die revolutionäre Technik schon in der Mittelklasse ein, sowohl im Ioniq 5 wie im Kia EV6. Und die Autos aus Korea werden nur etwa die Hälfte kosten. 

An einer entsprechend leistungsfähigen High-Power-Ladesäule (HPC= High Power Charging) sind bald Aufladungen innerhalb von zehn Minuten möglich. Durch die 800-Volt-Technologie ist auch ein weiteres cooles Feature möglich – die “Vehicle-to-load-Funktion”, mit der man ein anderes E-Fahrzeug aufladen oder auch einen großen Fernseher, einen Elektrogrill oder Ähnliches betreiben kann.

Welche Autos haben einen Allradantrieb?

Doch gibt es auch ein E-Fahrzeug, dass den BAREWAYS Explorer anspricht? Welche E-Autos haben einen Allradantrieb? 

Zahlreiche Hersteller bringen immer mehr neue und vorzugsweise SUV-artige Modelle auf den Markt. Die wenigstens jedoch können mit einem Allradantrieb bestellt werden. Das verwundert auf den ersten Blick, da der Allradantrieb bei einem Elektroauto viel unkomplizierter und kostengünstiger umgesetzt werden kann. Gleichzeitig hilft er dabei, das enorme Drehmoment der Elektromotoren auf die Straße zu bringen. Dank der kompakten Bauweise von E-Motoren lässt sich – vereinfacht ausgedrückt – der Allradantrieb bei E-Autos durch den Einbau von zusätzlichen E-Motoren je Achse oder Rad darstellen. 

Nach Modellen bis 40.000 Euro muss man etwas suchen. Ab Mai 2021 geht der VW ID.4 GTX mit Allrad in den Vorverkauf. Es ist das erste Allrad-Modell der ID.-Familie. Der Grundpreis beträgt ab 50.415 Euro, auf den 7.500 Euro Förderung beantragt werden kann, das sind am Ende 42.915 €. 

Der auch tschechische Tesla genannte Skoda Enyay iV 80x ist ab April 2021 vorbestellbar und ist ab 38.500 € nach Abzug der Prämie zu erhalten. 

Der Hyundai Ioniq 5 mit 4WD-Antrieb liegt bei einem Basispreis ab 41.400 € nach Abzug knapp im Budget mit bis zu 40.000 €.

Ein weiterer Allrad-Stromer, der immerhin noch eine 4 in der Zehntausenderstelle hat, ist der ab Juni 2021 erhältliche Kompakt-SUV Audi Q4 50 e-tron mit Allradantrieb. Mit einem Preis ab 53.600 €, nach Abzug der Prämie liegt der Wagen immer noch bei 46.100€.

Alle weiteren 4×4 Modelle liegen jenseits der Preisspanne bis 40.000 €.

E-Autos 2021
Klicken, um Übersicht der Elektroautos 2021 bis 40.000 € (Listenpreis) zu sehen.

Elektro-Allradmodelle bis 50.000 €
Klicken, um Übersicht der Elektro-Allradmodelle bis 50.000 € (Listenpreis) zu sehen.

Charging Station for e-cars in the middle of nowhere.

Quellen: